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AutorenbildSebastian Brändli

ZUM HIRSCHEN

Aktualisiert: 17. Feb.

Einen Blog zur Geschichte Wollishofens mit dem «Hirschen» zu beginnen, ist schon fast programmatisch! Denn der Hirschen steht in der Tat am Beginn der Modernisierung der Bauerngemeinde zur Wohngemeinde vor den Toren der Stadt!


Hotel Hirschen Wollishofen, Fotograf unbekannt

Sammlung MZ. Gelaufen 17.12.1900


Mit dem Hirschen hat sich Wollishofen nicht nur zur Stadt gewandt, sondern auch seine Infrastruktur erneuert. Das erste Gemeindehaus an der alten Kalchbühlstrasse (damals Nummer 13, 1972 abgerissen) wurde 1833, im Zuge der Erneuerung des Kantons unter bürgerlichen Vorzeichen (sog. «Regeneration») näher zum See an einen strategisch günstigeren Ort verlegt. Nämlich dorthin, wo die beiden linksufrigen Verkehrswege südlich der Stadt noch in einer «Landstrasse» vereint waren: die Seestrasse entlang dem See, die Albisstrasse nach Luzern über den Albis.


Mit dem Gemeindehaus wurde auch das «Tavernenrecht» zum Hirschen verschoben. Und im Hirschen wurde kräftig investiert: davon zeugt das grosse Wirtshaus, das auch als Hotel diente, sowie der eindrucksvolle angebaute Festsaal. Die Bauabrechnungen sind noch heute im Stadtarchiv einzusehen! Später war der Hirschen Treffpunkt für viele Vereine, und er beherbergte auch die 1900 gegründete Zunft Wollishofen.


Erster Modernisierungsschub schon wieder veraltet


Die Modernisierung Wollishofens hat mit dem Hirschen begonnen. Zur frühen Moderne gehört in Wollishofen neben dem Ausbau der Landstrassen auch der Anschluss an die Eisenbahn - der Hirschen lag glücklicherweise in der Nähe des Bahnhofs Wollishofen der neu entstandenen Eisenbahn (ab 1875). Die Moderne hat den Hirschen aber bereits wieder überholt! An der Seestrasse beim Bahnhof zeugt heute kaum mehr etwas von dieser gründerzeitlichen Bebauung. Nach dem zweiten Weltkrieg wurden diese Bauten durch noch modernere Geschäftshäuser ersetzt, der Hirschen 1959 durch das Geschäftshaus Seestr. 346, das während Jahren die Papeterie Pfeiffer beherbergte (vgl. auch https://ch.pfeifferoffice.com/Pages/about/history).


Zürich-Wollishofen. Beringer und Pampaluchi. Sammlung MZ. Nicht gelaufen.


Immerhin zeugt ein eingelassenes unscheinbares Relief noch vom ursprünglichen Namen: Haus zum Hirschen. (SB)


Relieftafel Haus zum Hirschen. Seestr. 346, Zürich-Wollishofen.

Fotografie SB (25.1.2021)


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